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Ramsvikslandet und Smögen

  • corinnamatthiessen
  • 24. Juli 2024
  • 4 Min. Lesezeit

23.5.2024 - Naturschutzgebiet Ramsvikslandet und Smögen


Juhu, die Sonne scheint schon früh morgens in die Fenster unserer kleinen Hütte und mich hält nichts mehr im Bett. Jetzt muss ich erstmal die grandiose Aussicht mit Sonne genießen, und natürlich einem Kaffee.



Wahnsinn. Und was nun ? Die Jungs möchten ausschlafen und mich juckt der Abenteuergeist. Ich entscheide mich für eine Wanderung im nahegelegenen Naturschutzgebiet Ramsvikslandet, das auch als Reich der Klippen bekannt ist. Es besteht aus weitläufigen Felsgebieten mit Heidekrautflächen, Wiesen und kleineren Feuchtgebieten. Hier kann man deutlich die Spuren erkennen, die das Inlandeis hinterlassen hat: in Form von Gletschertöpfen, Rundhöckern und Eisrillen.

Ich habe mir eine Wanderung über Komoot rausgesucht und steuere den Wanderparkplatz Fykan an. Schon der Weg dorthin ist abenteuerlich, es geht links ab durch ein Gatter mit Vieh-Schutzgitter ins Naturschutzgebiet und mal wieder frage ich mich, ob ich hier wohl überhaupt lang fahren darf. Ich darf offensichtlich, denn nach ca. 2 km erreiche ich den Wanderparkplatz. Los geht's, ich folge einfach mal den blauen Markierungen. Es gibt einen blauen, roten und gelben Weg, zumindest den Markierungen nach, und der blaue scheint richtig zu sein. Schon bald bin ich völlig fasziniert von der Landschaft, Felsen soweit das Auge reicht. Und das blaue Meer als Kontrast.



Wow, ich kann mich an der Landschaft und den Farben gar nicht sattsehen. Der Weg führt über riesige rund geschliffene Felsplateaus, aber schon bald beginnt eine abenteuerliche und anstrengende Kletterei. Jetzt weiß ich warum die Wanderung in Komoot den Titel "Klettern mit Aussicht" trägt. Und Ramsvikslandet das Reich der Felsen genannt wird. Ich komme mir vor wie eine Bergziege und fühle mich wahnsinnig unbeholfen bei meiner Kletterei über die Steine.



Weiter und weiter geht die muntere Kletterei. Und immer gibt es neue phantastische Aussichten. Am nächsten Wegpunkt folge ich weiter der blauen Markierung und merke bald, dass das ein ziemlich weiter Weg zurück zum Parkplatz wäre. Also muss ich querfeldein auf meinen Weg zurückkehren. Nicht ganz einfach, denn es ist zwischen den Felsen teilweise sehr morastig. Angekommen auf dem Weg merke ich, dass ich wohl jetzt der offensichtlich weißen (?) Markierung folgen muss.



Und damit es spannend bleibt, geht's am Ende mit der schwarzen Markierung weiter. Ich habe völlig die Orientierung verloren. Dafür verändert sich die Landschaft nochmals komplett, jetzt geht es durch farbenfrohe Heide, durch Wälder und über Wiesen. Hoffentlich begegnet mir nicht das schwarze Rind, welches angeblich hier in dem Naturschutzgebiet frei herumläuft. Das wäre mir irgendwie unheimlich.



Ziemlich erschöpft, aber komplett begeistert und glücklich komme ich nach 4,5 km wieder am Auto an. Und finde eine Karte vom Naturschutzgebiet Ramsvikslandet. Und verstehe jetzt endlich die Farben und die verschiedenen Wanderwege. Das hätte ich früher gebraucht.


Auf dem Rückweg stehen dann noch die Kühe auf der Straße, die glückerweise aber doch aus dem Weg gehen und nicht schwarz sind.



Wie auch schon auf dem Hinweg fahre ich über die Drehbrücke am Sotenskanalen, ein rund 4,8 km langer Kanal zwischen Smögen/Kungshamn und Hunnebostrand. Der Kanal wurde 1935 gebaut, um Seeleute vor dem sehr unfallträchtigen Sotekär zu schützen. Er trennt Ramsvikslandet durch eine zu öffnende Drehbrücke vom Festland. Heute wird der Kanal hauptsächlich von Freizeitbooten genutzt, jeden Sommer bis zu 50.000 Boote.



Gegen Mittag steht ein Ausflug ins ca. 15 Kilometer entfernte Smögen auf dem Programm. Der kleine Ort Smögen gilt als schwedisches Juwel und einer der touristischen Highlights im Bohuslän. Eines der herausragenden Merkmale ist der malerische Hafen, der mit bunten Booten gefüllt und von traditionellen Holzhäusern umgeben ist. Früher einer der größten Fischersiedlungen Bohusläns sind die meisten der stimmungsvollen Holzhäuser im Ort mittlerweile nur vorübergehend genutzte Freizeitwohnsitze und im Hafen liegen Luxusyachten und Boote von internationalem Publikum.

Aus irgendeinem Grund möchte ich dieses typisch schwedische Örtchen trotz des Tourismus Booms gerne sehen. Als wir den Hafen erreichen, schieben wir uns eng an eng mit mehr als zahlreichen Touristen die bekannte Promenade "Smögenbryggan" entlang, vorbei an Yachten, Fischer- und Speicherhäusern, Bootsschuppen, Restaurants, Imbissen, Boutiquen und Souvenirläden.



Und am Ende der Smögenbryggan erreichen wir sie dann endlich, die bunten Holzhäuser vor dem Felsen, das wohl bekannteste Fotomotiv von Smögen.



Am Ende bleibt für mich trotz der schönen Bilder die Frage, ob mir so ein überlaufener touristischer Ort Spaß macht. Glücklicher habe ich mich heute morgen bei meiner Wanderung im Naturschutzgebiet Ramsvikslandet gefühlt.


Eine Aktivität muss trotzdem noch sein und so spielen wir oberhalb der berühmten Bootshäuser eine Partie Minigolf. Ich finde die Bahn ist optisch echt ein Hingucker, aber sehr schwierig zu spielen.



Es ist heiß und wir brauchen dringend eine Abkühlung. Also fahren wir zurück nach Hunnebostrand und zur dortigen Badeplattform mit Sprungturm (Hästedalens Badplats). Ein großer Spaß. Für die Jungs. Ich bleibe lieber am Ufer und beobachte das Treiben und frage mich, wer sich traut zu springen und wer nicht. Meine Jungs trauen sich jedenfalls.



Der Abend endet mit spielen vor unserer kleinen Hütte. Der Sonnenuntergang wäre bestimmt traumhaft von den Felsen aus zu bestaunen gewesen, leider ziehen gerade Wolken vorbei und so wird das nix heute. Vielleicht morgen. Dennoch kann man herrlich die Abendstimmung vom Felsen aus genießen und die Seele baumeln lassen.



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