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Oslo / Gjende-See

  • corinnamatthiessen
  • 29. Juli 2024
  • 4 Min. Lesezeit

25.7.2024 - Über Oslo nach Beitostølen


Heute haben wir so einige Kilometer vor uns und daher starten wir früh um 8:30 Uhr Richtung Norwegen. Gemütlich fahren wir mit 110 km/Stunde durch die schöne Landschaft Schwedens bis zur norwegischen Grenze, die mitten im schmalen Svinesund verläuft. Wir überqueren die 2005 eingeweihte Brücke, die als längste Ein-Bogen-Brücke der Welt gilt. In der Mitte symbolisieren zwei Granitblöcke zwei sich entgegenstreckende Hände als Zeichen für die engen nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Norwegen und Schweden.


Es sind noch rund 110 km bis Oslo, wo wir einen Zwischenstopp einlegen. Als wir nach Oslo hineinfahren, haben wir so gar nicht das Gefühl, uns dem Zentrum einer Großstadt zu nähern, es ist so grün und bergig. Wir parken in einem Parkhaus in der Nähe der Oper und starten unsere kurze Besichtigungstour.



Oslos Opernhaus liegt direkt am Hafen. Das 2008 eröffnete Gebäude zählt zu den spektakulärsten Opernhäusern der Welt. Entworfen von norwegischen Architekturbüro Snøhetta ist das Gebäude einem treibenden Eisberg nachempfunden und reicht bis 16 m unter den Wasserspiegel. Die 20.000 Quadratmeter große, strahlend weiße Dachlandschaft steht sowohl den Besuchern als auch den Bewohnern der Stadt zum verweilen offen.



Vom Dach kann man die Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten: auf der einen Seite sieht man die Fjordlandschaft mit kleinen, traditionellen, bunten Holzhäusern, das Stadtleben mit moderner Architektur und Hochhäusern eröffnet sich auf der anderen Seite und weiter hinten erkennt man Hügel und Berge, die einer Märchenlandschaft entstammen könnten.



Wir laufen noch ein wenig im Hafen herum und schauen uns Oslos schwimmende Saunen an. Gegenüber der Oper befinden sich einige dieser Boote, die alle ein unterschiedliches Saunaerlebnis anbieten, natürlich inklusive einem erfrischendes Bad im Fjord. Crazy, würde ich aber schon gerne ausprobieren, wenn ich Zeit hätte. Noch viel verrückter sind allerdings die mehrstündigen Touren mit solarbetriebenen Saunabooten auf dem Oslofjord oder sogar Konzerte und Kulturveranstaltungen in den größten Saunen mit über Hundert Menschen.



Kurze Panik kommt im Parkhaus auf, da der Parkautomat mein Kennzeichen nicht annimmt. Was mache ich falsch ? Ist ja auch alles auf norwegisch und ich muss erstmal mühsam übersetzen. Da ich nicht später mir einer eine horrenden Rechnung überrascht werden möchte, drücke ich den Hilfeknopf und eine nette Dame verpasst mir nach so einigen Problemen beim buchstabieren meines Kennzeichens auf Englisch (Croatia schreibt man mit "k" ?????) ein norwegisches Nummernschild. Lustig. Aber immerhin bin ich offiziell wieder raus aus dem Parkhaus. Wahrscheinlich wäre auch gar nix passiert. Beruhigt setzen wir unsere Fahrt fort und folgen der E16 bis Fagernes. Es hat schon etwas sehr Entspannendes mit 80 km/h durch die wunderbare norwegische Landschaft zu fahren, keine Eile und Wälder, Wasser und Berge soweit das Auge reicht.



In Fagernes biegen wir ab auf die E51, die später bei Garli (nördlich von Beitostølen) zur norwegischen Landschaftsroute Valdesflye wird. Die 38 km bis Beitostølen geht es ganz schön den Berg hinauf, Beitostølen liegt auf 900 Meter Höhe und die Landschaft lädt immer wieder zum betrachten ein.

Beitostølen mit seinem markanten Hausberg Bitihorn und an der Grenze zu Jotunheimen gelegen, ist ein Skiort und der größte Touristenort in Valdres. Der Ort erinnert so ein wenig an die französischen Skiorte vom Reißbrett. Wir wohnen allerdings im ca. 10 Minuten Autofahrt entfernten Berggasthof Grønolen Fjellyard, eine schöne Lodge an einem Berghang mit grandiosem Blick auf den See Øyangen. Wir haben ein gemütliches großes Appartement mit zwei Schlafzimmern und endlich muss ich nicht mehr im unteren Etagenbett schlafen und habe Kopffreiheit. Der Ausblick von der Terrasse ist auch einfach traumhaft.



Wir räumen kurz ein und machen uns dann schon wieder auf den Weg zur Gjende, um das sonnige Wetter für eine Bootsfahrt zu nutzen. Ab morgen soll es regnen und eine Bootsfahrt auf dem See gehört schon fast zum touristischen Pflichtprogramm in dieser Gegend.

Die Fahrt zum See Gjende dauert ca. 30 Minuten und führt über die norwegische Landschaftsroute Valdresflye. Hier werden wir übermorgen nochmal langfahren und dann werde ich mehr berichten. Die Landschaft ist so schön, dass ich überall anhalten und Fotos machen könnte. Hinter jeder Kurve bieten sich neues spektakuläre Ausblicke. Aber die Zeit drängt, das letzte Boot fährt in 30 Minuten ... !



Angekommen am See haben wir Glück, der Parkwächter lässt uns direkt direkt bis zum Bootsanleger fahren, wenn wir nicht länger als zwei Stunden parken. Juhuuu. Sonst hätten wir den Shuttlebus nehmen müssen.

Die Gjende mit ihrer smaragdgrünen Farbe auf 1.000 Meter Höhe gilt als Königin unter den Gebirgsseen und wurde von der UNESCO bereits in den 1960er Jahren als einer der "most important lakes of the world" befunden . Die grüne Farbe rührt vom Gletscherwasser her. Die Gletscherflüsse führen Schlamm mit winzigen Tonpartikeln mit sich, die das Sonnenlicht reflektieren und dem See seine besondere Farbe verleihen.

Pünktlich um 17:30 Uhr legt das letzte Boot in Gjendesheim Richtung Memurubu ab. Wir sind die einzigen Passagiere an Bord und genießen die einzigartige Fahrt ins Herz der Jotunheimen Bergwelt.



Wir passieren auch den berühmten Besseggen-Grat, der rund 400 m senkrecht über dem See verläuft und durch Hendrik Ibsens Peer Gynt zu Weltruhm gekommen ist. Die 14 km lange mittelschwere Wanderung über den Besseggen-Grat ist Norwegens zweitpopulärste Wanderung und wird mittlerweile über 50.000 mal pro Jahr begangen.

In Memurubu hält das Boot und sammelt die Wanderer ein, die den Weg von Gjendesheim über den Besseggen-Grat gegangen sind. Ein wenig ärgert es mich schon, dass ich die Wanderung nicht gemacht habe. Geschafft hätte ich sie aber kaum bei meiner aktuellen Fitness. Aber alleine die Fahrt über den smaragdgrünen See ist schon Abenteuer genug.



Wow, das war wirklich wunderschön und ich bin happy dass wir das schöne Wetter genutzt haben. Ich bin noch ganz überwältigt von dieser grandiosen Natur.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Fotostopp am gegenüberliegenden Fluss Sjoa und bewundern die Farben und die herabstürzenden Wassermassen von einer Brücke.



Ich bin noch so beeindruckt von dem Tag und den ganzen Eindrücken, dass ich Abends nach einem selbstgekochten Abendessen und einer Runde "My Island", unser Spiel dieses Urlaubs , völlig erschöpft ins Bett falle.

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