top of page

Varberg - Ellös (Orust)

  • corinnamatthiessen
  • 22. Juli 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Juli 2024

21.7.2024 - Über Varberg nach Ellös auf Orust


Heute verlassen wir Arild und die Kullen-Halbinsel und ich bin ein wenig traurig, mir hat es hier sehr sehr gut gefallen. Einer der Orte, an die man gerne zurückkehrt.


Wir fahren bis nach Varberg, der zweitgrößten Stadt Hallands und ein alter Seebadeort, der Anfang des 19. Jahrhunderts entstand. Die Landschaft der weitläufigen Sandstrände im Süden geht hier in die Schären- und Inselwelt des Nordens über. Bekannt ist Varberg neben der schönen Strände vor allem für seine beeindruckende Festung und für sein schönes Kaltbadehaus aus der Jahrhundertwende.


Wir spielen zunächst eine Runde Minigolf (Bangolf) in der Nähe der Strandpromenade. Bangolf scheint ein beliebter Zeitvertreib in Schweden zu sein, findet man doch zumindest entlang der Küste in fast allen Orten eine Anlage. Wir allerdings verzweifeln an einigen der Bahnen.


Anschließend schaue ich mir das Kaltbadehaus (Kallbadhuset) am nördlichen Ende der Strandpromenade an. Das im orientalischen Stil erbaute Gebäude stammt aus dem Jahr 1903 und wird immer noch genutzt. Wie ich feststelle, als ich neugierig durch das Fenster der rechten Tür im Eingangsbereich schaue und einen nackten Herrenpopo sehe. Ups. In den kalten Bädern von Varberg gilt das Nacktbaden. Es gibt getrennte Saunas für Männer und Frauen, beide mit schöner Aussicht auf das Kattegat.



Links auf einer kleinen Anhöhe trohnt die Festung Varberg, ursprünglich Ende des 13. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage in den Kriegen zwischen Dänemark und Schweden erbaut und später dann in ein grausames Gefängnis umgebaut. Heute befindet sich neben dem kulturhistorische Museum von Halland auch eine Jugendherberge sowie ein Café/Restaurant in dem Gebäude. Von den Wällen hat man eine phantastische Aussicht auf den Sund. Leider haben wir nicht die Zeit für eine Besichtigung.



Weiter geht es gen Norden, vorbei an Schwedens zweitgrößter Metropole Göteborg und hinein in die Region Bohuslän, die sich von Göteborg bis an die Grenze zu Norwegen erstreckt. Tausende Inseln mit schroffen Schären, von Wind und Wetter glatt geschliffenen Felsen, schicke Badeorte und mondäne Küstenstädte sowie malerische Fischerdörfer mit Häfen, in denen Möwen die Fischkutter umkreisen und unzählige Segelboote liegen, sind charakteristisch für diese Küstenlandschaft.


Unser Ziel ist Ellös auf Orust und so biegen wir vor Stenungsund auf die Straße 160 ab und fahren über den "Tjörnleden", eine beeindruckende Brückenkonstruktion über vier Inseln und drei Sunde zur Insel Tjörn.


Weiter geht es auf der Straße 160 über eine weitere Brücke zur Insel Orust, der drittgrößten Insel Schwedens. Diese ist im Osten durch waldbedeckte Hochflächen, Wiesen und Weiden geprägt, während im Westen kahler Fels und Schluchten dominieren.


Wir erreichen Ellös und das Lägenhetshotell Varvet, in dem wir ein Apartment für eine Nacht gebucht haben. In Ellös gibt es einen Hafen und an der Badestelle Pubs und einen Kiosk. Der Ort hat aber einen etwas anderen Charakter als z. B. Mollösund und Hälleviksstrand. In Ellös befindet sich Schwedens größte Werft für Segel- und Motorboote. Der Ort mit typischen schwedischen Holzhäusern schmiegt sich unterhalb eines Felsens an das Wasser. Viel los ist nicht, die Bäckerei hat auch leider Montags geschlossen. Aber es gibt einen Supermarkt und so sind die Brötchen fürs Frühstück morgen gesichert.



Und es gibt immer etwas außergewöhnliches zu entdecken. Ich mache mich mit einem meiner Söhne auf den Weg zu einer Wanderung zu "Svens Altare", gefunden im Internet und Google Maps. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was uns erwartet.


Den Wanderparkplatz finden wir recht schnell dank Google Maps. Von hier geht es erstmal steil einen Schotterweg hoch, bevor der markierte Weg links in den wunderbar grün leuchtenden Wald abbiegt. Weiter geht es abenteuerlich einen schmalen Pfad hinauf, teils müssen wir über Felsen klettern.



Nach mehrmaligem falschem abbiegen und so einigen Sackgassen kommen wir zu einem ersten Aussichtspunkt mit einem phantastischen Blick über den Schärengarten.



Der Pfad führt weiter abenteuerlich hinauf, teils am Abgrund entlang, Treppen hinauf und über ein wunderschönes steiniges Plateau mit Heidekräutern.



Am Ende erreichen wir das Ziel, "Svens Altare". Dort gibt es einen hölzernen Aussichtsturm, der doch ordentlich beim hinaufsteigen hin und her schwankt. Aber die Aussicht macht alle Mühen vergessen, Wälder soweit das Auge reicht sowie die wundervolle Schärenlandschaft



Und eine Geschichte zu diesem Ort gibt es auch noch:

"Sven stand hier und predigte zu seiner Schafherde. Die Steine sind die Überreste des Altars. So sagt es jedenfalls der lokale Klatsch. Es stimmt, dass zwischen 1804 und 1849 ein Landwirt namens Sven in der Nähe wohnte. In seinen frühen Jahren ließ er wahrscheinlich seine Herde hier weiden. Bevor die Wälder wuchsen und die Sicht versperrten, konnte man von hier aus 11 Kirchen und den Hallö-Leuchtturm von Smögen in etwa dreißig Kilometer Entfernung sehen. Gunnar Sanne, der Besitzer von Morlanda, hat die Wetterfahne im Jahr 1949 aufgestellt.


Es war eine anstrengende, aber wirklich empfehlenswerte Wanderung. Der Tag wird gekrönt von einem wunderschönen Sonnenuntergang, den ich von der Terrasse genießen kann.




Comments


© 2035 by 360° TRAVEL INSPIRATIONS.

Powered and secured by Wix

bottom of page